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DORMAGO

Tipps für Umgang mit Wespen

25.08.2018 / 13:38 Uhr — RKN - bs

Wespen sind in diesen Wochen häufig auf Terrasse und Balkon zu finden, vor allem wenn Essbares auf dem Tisch steht. „In diesem Jahr scheint es zahlreiche Wespen zu geben, denn wir haben schon sehr viele Anfragen zu diesem Thema erhalten“, berichtet Michael Stevens, wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer der Biologischen Station im Rhein-Kreis Neuss. „Ursache ist vermutlich die Trockenheit der letzten Monate, die eine ungestörte Volksentwicklung ermöglichte“, so der Experte. Die fehlenden Spätfröste im Frühjahr hätten eine hohe Überlebensrate der Jungköniginnen bewirkt. In diesem Jahr startete die Wespen-Population daher von einem hohen Niveau, und dann gab es optimale Witterungsbedingungen für sie. In Landschaft und im Garten verrichten Wespen nützliche Dienste. Genauso wie Bienen und Hummeln bestäuben sie Blüten. Sie vertilgen eine Menge Insekten und helfen dem Menschen dabei, die Schädlinge einzudämmen. Auch das „Recycling“ von Fallobst und Aas ist eine Aufgabe für die Wespen im Naturhaushalt.

Wie sich Wespen verhalten, hängt stark davon ab, wo sie sich gerade befinden. Außerhalb ihres Nestbereichs sind Wespen nicht aggressiv. Stiche erfolgen hier nur, wenn das Tier in die Enge getrieben, eingeatmet oder gedrückt wird. Kennt man gewisse Kniffe, lässt es sich mit Wespen meist gut auskommen. Die allgemeinen Tipps der Biologischen Station auf einen Blick:

Eine Methode, um Zwischenfälle mit Wespen zu reduzieren ist es, das Insekt mit zerstäubtem Wasser zu besprühen. „Dafür benötigt man lediglich eine Sprühflasche. Waschen Sie die Sprühflasche gut aus und füllen Sie diese mit Wasser. Bei Kontakt mit Wespen genügt es, ein paar Sprühstöße auf die Wespe abzugeben. Sie denkt, es fange an zu regnen und flüchtet zurück in ihr Nest“, so Michael Stevens von der Biologischen Station.

Die Wespen-Nester fallen meist recht spät im Sommer auf, wenn die Volksstärke angewachsen ist. Sollte ein Nest beim Schnitt einer Hecke entdeckt werden, handelt es sich fast immer um die Mittlere Wespe. Doch was ist zu tun bei einem Wespennest im Garten oder am Haus? „Man sollte möglichst einen Abstand von zwei bis drei Metern zum Nest einhalten. Außerdem sollte man schnelle, hektische Bewegungen vermeiden, die Hauptflugrichtung nicht blockieren und auf keinen Fall im Nest herumstochern“, so Stevens. Denn wenn jemand gestochen werde, würden Duft- und Botenstoffe freigesetzt, die andere Wespen anlockten und zur Verteidigung aufforderten. Sofort den Arzt aufsuchen sollte jeder, der im Rachenraum gestochen wurde oder allergisch reagiert.

„Viele wissen nicht, dass die Nester der Wespen, Hummeln und auch Hornissen einjährig sind und im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt werden“, so der Leiter der Biologischen Station in Knechtsteden. Ein friedliches Nebeneinander sei oft möglich und bedürfe nur etwas Toleranz und Aufklärung auf Seiten der Menschen. „Eine Belästigung muss ertragen werden, aber eine Gefährdung muss nicht in Kauf genommen werden“, heißt es.

Die Biologische Station hat für den Rhein-Kreis Neuss die Beratung zum Thema „Hautflügler“ – wie Wespen und Hornissen – übernommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen Ratsuchenden weiter – zum Beispiel, wenn es ein Problem mit einem Nest am Haus gibt. Sie geben Informationen und vermitteln Ansprechpartner. Näheres unter der Telefonnummer 0 21 33/50 23 0 oder per E-Mail unter der Adresse info@biostation-neuss.de.

 

Fotoquelle: Dormago - bs

Pressefotos
Fallobst - ein Leckerbissen für Wespen
Fallobst - ein Leckerbissen für Wespen